Dieser Artikel ist der erste einer neuen Kategorie, nämlich der Kategorie der Challenges. Wörtlich übersetzt bedeutet Challenge Herausforderung. Und tatsächlich ist die Idee einer solchen Challenge, dass man während einer gewissen Zeit etwas tut, das man sonst nicht tut – dass man sich herausfordert. Das kann helfen, neue Gewohnheiten zu etablieren, eine neue Sichtweise zu entwickeln oder ganz einfach ein Anlass sein, mal wieder aus seiner Komfortzone zu kommen.
Hintergrund
Unser Hirn ist darauf ausgelegt, möglichst viel zu automatisieren, um genügend freie Kapazität für neue, unvorhergesehene und unbekannte Situationen zu haben. Dafür kreiert es Gewohnheiten und Automatismen. Und zwar zu allem: Essen, Schlafenszeiten, Arbeitsweg, Denkmuster… Die dafür gebrauchten Neuronenverbindungen sind zahlreich und reagieren leicht auf ihre Reize. Das ist erstmal praktisch. Doch wenn uns ein solcher Automatismus eher schadet als hilft, dann ist das nicht so toll. Denn dann läuft in einer gewissen Situation automatisch das gespeicherte, unerwünschte Muster ab und wird gerade dadurch auch nochmals verfestigt.
Der Weg hinaus
Das heisst allerdings nicht, dass wir Opfer sind, die nichts dagegen tun können. Auch wenn das viele Menschen leider aus Bequemlichkeit oder Angst so sehen und sich in dieser Opferrolle sogar gefallen. Nein, wir können andere Gewohnheiten schaffen und alte einschlafen lassen.
Eine Gewohnheit ist, wie wenn man immer einen bestimmten festgetrampelten Fussweg über eine Wiese nimmt. Das Gras wächst dort nur sehr niedrig und es ist viel einfacher, dort hindurchzugehen als durch das hohe Gras nebenan. Wir müssen nichts überlegen, wenn wir einfach dem Weg folgen. Doch wenn wir diese Gewohnheit ändern wollen, können wir achtsam sein und bewusst einen anderen Weg wählen. Das ist zunächst anstrengend, wir müssen durch das hohe Gras, um umgefallene Baumstämme und Erdlöcher kurven. Irgendwann aber wird auch dieser Weg begehbar und der alte Weg wächst langsam wieder zu.
Wir können uns also Gewohnheiten bewusst machen und durch andere ersetzen. Zunächst braucht das mehr Energie und Konzentration, als einfach dem bekannten Schema zu folgen, vielleicht braucht es sogar Mut.
Die 21 Tage
Es ist wissenschaftlich bekannt, dass eine Umstellung etwa 21 Tage, also drei volle Wochen, braucht. Dann sind die neuen Neuronenverbindungen stark genug und die alten schon genug aufgelöst, damit das neue Verhalten automatisch ablaufen kann. 21 Tage lang sollten wir also bewusst ein neues, erwünschtes Verhalten üben, damit es dann automatisch abläuft und fester Teil unseres Lebens werden kann. Es versteht sich von selbst, dass wir uns zu nichts zwingen sollten, das sich nicht gut anfühlt. Es sollte ja nicht bei diesen 21 Tagen bleiben, während derer wir ein bestimmtes Verhalten üben, sondern danach sollte es weiter gehen – nur eben einfacher, weil wir uns daran gewöhnt haben.
Weil die Umstellungsphase 21 Tage dauert, dauert auch meine Challenge 21 Tage! Ich verspreche dir: Wenn du bei der Challenge mitmachst und 21 Tage lang Dankbarkeit übst, wirst du danach eine neue Sichtweise auf vieles haben (ausser vielleicht, wenn du schon Dankbarkeitsprofi bist, denn dann ändert sich für dich während der Challenge ja nichts).
Dankbarkeit üben
Etwas vom Wichtigsten für ein glückliches Leben, wie wir uns alle danach sehnen, ist Dankbarkeit. Ich habe schon in früheren Beiträgen geschrieben, wie wichtig das ist, was wir fühlen. Was wir fühlen und worauf wir den Fokus richten, bestimmt unser Leben. Dankbarkeit ist ein sehr kraftvolles Werkzeug, um den Fokus auf die Dinge zu richten, die gut laufen.
Gerade wenn du eher zu den Menschen gehörst, bei denen alles schief zu laufen scheint und die scheinbar immer nur Pech haben, wird es zu Beginn nicht ganz einfach, etwas zu finden, wofür du dankbar bist. Es ist schwierig, den Fokus umzustellen, die Gewohnheit zu ändern, nicht mehr nur das Negative zu sehen, sondern auch das Positive. Doch genau deshalb machen wir diese Challenge!
Schreibe während den 21 Tagen der Challenge jeden Tag 5 Sachen auf, für die du dankbar bist.
Dafür kannst du extra ein kleines Büchlein oder ein Heft wählen, damit es sich auch wie ein wohltuendes Ritual anfühlt. Versuche, jeden Tag etwas anderes zu finden, für das du dankbar bist. Das hilft dir, den Blick zu schärfen für all die wundervollen kleinen Momente, die letztendlich das Leben ausmachen.
Super ist natürlich, wenn du immer wieder innehältst und achtsam darauf achtest, für was du alles dankbar bist. Du kannst mehrmals täglich deine Liste erweitern. Du kannst aber auch vor dem Zubettgehen nochmals den Tag revue passieren lassen und deine Punkte aufschreiben. Das ist ein schöner Abschluss des Tages, wenn du dann mit einem Herz voller Dankbarkeit einschlafen kannst!
Sei nett zu dir selbst
Es ist mir wichtig, dass diese Challenge dich auf eine positive Art herausfordert. Setze dich damit nicht unter Druck! Wenn du einen schlechten Tag hattest, dann erlaube dir, traurig oder wütend zu sein. Vielleicht findest du ja doch etwas, das gut war: das Mittagessen war lecker, die Sonne hat auf dem Nachhauseweg geschienen oder das Bett ist weich und kuschlig.
Sei auch geduldig. Gewohnheiten ändern sich nicht von heute auf morgen. Deshalb dauert diese Challenge ja auch 21 Tage und nicht 2. Wenn du also zu Beginn noch etwas Mühe bekundest und dich bei Gedanken ertappst wie dem folgenden: “Jaja, ich bin dankbar für das und das. Aber deswegen ist dieses und jenes trotzdem schlecht”, dann sei lieb zu dir. Du nimmst bewusst war, dass du diese Gedanken hast. Gib ihnen nicht zu viel Gewicht und konzentriere dich nochmals auf das, wofür du dankbar bist. Mit der Zeit richtet sich dein Fokus auf das, was Positiv ist und das Negative rückt in den Hintergrund.
Beginnen wir also mit der 21-Tage-Challenge für mehr Dankbarkeit! Wofür bist du heute besonders dankbar?
2 Replies to “Challenge: Dankbarkeit”
Liebe Nella
so eine schöne Challenge! Ich bin nicht gerade ein Anfänger im Erkennen von Dingen und Begebenheiten, für die ich dankbar sein darf, doch habe ich mich bisher erfolgreich davor gedrückt, meine Dankbarkeit aufzuschreiben, was sehr schade ist!
Ich nehme also die Challenge an, die nächsten 3 Wochen meine Dankbarkeit auch schriftlich festzuhalten – und hoffentlich darüber hinaus…
Danke für den wertvollen Impuls!
Liebe Jasmin
Schön, dass dir der Artikel den Impuls gegeben hat, deine Dankbarkeit aufzuschreiben! Ich hoffe, die Challenge läuft gut 🙂
Nella